SE 2007 » die Software Engineering Konferenz in Hamburg

Die Software Engineering Konferenz 2007 in Hamburg
Vermischtes

Hauptsächlich für Informatiker war zuletzt Ende März die Konferenz für Software Engineering (SE 2007) in Hamburg von Interesse. Über mehrere Tage traf man sich in der Hansestadt Hamburg, um dort verschiedene Inhalte zum Thema der Softwaretechnik zu besprechen. Software Engineering ist eine Teildisziplin der Informatik und es war bereits die fünfte Konferenz dieser Art. Im letzten Jahr stattete man dafür Leipzig einen Besuch ab, in diesem eben Hamburg.

Interessant war die Konferenz vor allem für Entwickler von Software aus der Praxis der Industrie und auch akademische Forscher. Als Schirmherrin trat die Hansestadt selbst auf. Es gab vom Eröffnungsbeitrag an ein großes Programm, das Vorträge, Erfahrungsberichte und auch Forschungsarbeiten beinhaltete. Die erarbeiteten und vorgestellten Beiträge können teilweise auch im Nachhinein noch online eingesehen werden. Man arbeitete mit verschiedenen Sponsoren und Geldgebern zusammen, die online auf der Webseite eingesehen werden können. In diesem Artikel gibt es die wichtigsten Informationen zur SE Konferenz 2007 zusammengefasst dargestellt.

Die SE Konferenz 2007 in Hamburg

Erstmals fand eine Konferenz dieser Art im Jahr 1998 statt. Damals noch als Softwaretechnik-Konferenz bezeichnet. Nach der ersten Veranstaltung in Paderborn ging es zwei Jahre später nach Berlin. Nach einer längeren Pause ging es dann 2005 und 2006 weiter, wo es nach Essen und Leipzig ging. Für die Konferenz 2007 hat man sich für Hamburg als Austragungsort entschieden. Sie war eine Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Informatik, zu der auch die Softwaretechnik als Teilgebiet gehört. Verschiedene Partner haben dabei geholfen. Unter anderem die Universität Hamburg, die Technische Universität Hamburg-Harburg, die Fachhochschule Wedel und auch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Sponsoren waren mitunter die C1 Group, Siemens und Oracle.

Bis November des letzten Jahres gab es Zeit, um Beiträge für die Konferenz einzureichen, die jetzt vom 27. bis zum 30. März 2007 durchgeführt wurde. Bis kurz vor Weihnachten wurden die Beiträge dann geprüft und es wurden die Annahmen und Ablehnungen verschickt. Für Nachwuchsbeiträge und Workshops konnten auch noch länger Einreichungen gemacht werden. Rund 70 Forschungspapiere wurden eingereicht, außerdem 30 Erfahrungsberichte, von denen eine Auswahl auf der Konferenz präsentiert wurde. Bis zum 7. Februar gab es noch einen Frühbucherrabatt für die Teilnehmer. Ungefähr eine Woche vor Beginn wurde das Programmheft online auf der offiziellen Webseite veröffentlicht.

Programm der SE 2007 Konferenz zur Softwaretechnik

Zu der Konferenz wurde im Nachhinein auch eine Zusammenfassung der Beiträge publiziert. Sie wurde von Wolf-Gideon Bleek, Jörg Raasch und Heinz Züllighoven herausgebracht und heißt „Software Engineering 2007, Fachtagung des GI-Fachbereichs Softwaretechnik, 27.-30.3.2007 in Hamburg“. Darin sind die Beiträge, Erfahrungsberichte und Forschungsarbeiten zu finden, die zum Programm in diesem Jahr gehört haben. Auch der Eröffnungsbeitrag, der von Christiane Floyd zum Thema „Architekturzentrierte Softwaretechnik“ gehalten wurde.

Erfahrungsberichte und eingeladene Beiträge

Die zwei eingeladenen Beiträge der SE Konferenz waren „Strategische Bedeutung des Software Engineering für die Medizin“ von Sabine Glesner, Barbara Paech, Stefan Jähnichen, Thomas Wetter, Bernhard Rumpe und Alfred Winter sowie „C++ ist typsicher? Garantiert!“ von Daniel Wasserrab, Gregor Snelting, Frank Tip und Tobias Nipkow.

Erfahrungsberichte und eingeladene Beiträge Zudem gab es eine ganze Reihe von Erfahrungsberichten, die teilweise auch auf Englisch gehalten worden sind. Von Sven Abels und Petra Beenken stammte der Bericht zu „Separation of concerns in AJAX-based web applications – a brief overview about the current situation“. Markus Voß, Johannes Willkomm und Arne Alles lieferten einen Beitrag mit Planungsregeln für die Anpassung von Fachanwendungen“ und Andree de Boer konnte seine Eindrücke zu „Eine Architektur für ausfallsichere Systeme in standortübergreifenden Multiserver-Umgebungen“ teilen.

Weitere Erfahrungsberichte waren „Zulieferung und Integration in Automotive Produktlinien: Konfiguration von Prozessreihenfolgen innerhalb Tasks“ von Birgit Boss, „Instrumentierung zum Monitoring mittels Aspekt-orientierter Programmierung“ von Wilhelm Hasselbring, Matthias Rohr, Johannes-Gerhard Schute und Thilo Flocke, „Contributing to eclipse: A case study“ von Katja Henttonen und Mari Matinlassi, „EPK nach BPEL Transformation als Voraussetzung für praktische Umsetzung einer SOA“ von Konstantin Ivanov und Sebastian Stein sowie „Architekturmanagement in einem Großprojekt zwischen einem Versandhaus und einer Großbank“ von Thomas Kaleske.

Forschungsarbeiten, Kurzbeiträge und Workshops

Von großem Interesse waren auch die zahlreichen Forschungsarbeiten, in die man bei der Konferenz in Hamburg Einblicke erhalten konnte. Dazu gehörten „Automatic generation of machine emulators: Efficient synthesis of robust virtual machines for legacy software migration“ von Andreas Gal, Christian W. Probst und Michael Franz, „Bestimmung von Laufzeiteigenschaften mobiler Softwarearchitekturen“ von Clemens Schäfer und Volker Gruhn, „End User Development für Leitstand-Arbeitsplätze: Beschreibung einer Systemarchitektur“ von Heinz Züllighoven, Sven Wende, Alexander Will und Stefan Hofer und auch “Wo kann man die Einführung von Methoden der Softwaretechnik im Unternehmen ansetzen?“ von Andrea Sieber.

Forschungsarbeiten, Kurzbeiträge und Workshops Eine ganze Reihe von Kurzbeiträgen gab es ebenfalls, die kurz zu verschiedenen Themen und Forschungen berichteten. Dazu gehörten „Visually exploring control flow graphs to support legacy software migration“ von Jürgen Döllner und Johannes Bohnet, „Verifikation zeitlicher Anforderungen in automotiven komponentenbasierten Software Systemen“ von Wilhelm Schäfer, Oliver Niggemann, Dirk Stichling, Ulrich Nickel, Martin Hirsch und Matthias Gehrke, „Software fault diagnosis for grid middleware with bayesian networks“ von Wilhelm Hasselbring und Jan Ploski, „Ein Entscheidungsmodell für das Tracing von Anforderungen“ von Athanassios Tsakpinis, Christian Wolff und Bernhard M. Turban sowie „Informationsfluss zwischen Anforderungsdokumenten – Auswertung einer empirischen Umfrage“ von Stefan Winkler.

In den unterschiedlichen Workshops, die an den Tagen der Konferenz angeboten wurden, wurde es praktisch. Die Teilnehmer der Tagung konnten hier unterschiedliche Themen des Software Engineerings direkt vor Ort ausprobieren und Anwendungen erlernen. Zu den Workshops gehörten der Nachwuchsworkshop von Axel Schmolitzky, „Software engineering for organic computing applications“, „Benutzbarkeit von Anwendungssystemen – Untersuchungen im Usability – Labor“, „Erhebung, Spezifikation und Analyse nichtfunktionaler Anforderungen in der Systementwicklung“, „Architektur von Anwendungslandschaften“ und auch „Multimedia requirements engineering – beyond mere descriptions“.

Softwaretechnik und die Gesellschaft für Informatik

Die Gesellschaft für Informatik ist ein 1969 in Bonn gegründeter Verein, der heute die größte Interessenvertretung der Informatik im deutschsprachigen Raum ist. Grundsätzliches Ziel der Gesellschaft ist, dass die Informatik in Deutschland gefördert wird. Die GI gehört zu übergreifenden International Federation for Information Processing und hat sich über die Jahre immer mehr erweitert.

Heute gibt es eine ganze Reihe von Fachbereichen, in denen man sich weiter spezialisiert. Zu diesen Bereichen gehören neben Software Engineering bzw. Softwaretechnik auch Technische Informatik, Graphische Datenverarbeitung, Wirtschaftsinformatik, Informatik- und Gesellschaft, Sicherheit – Schutz und Zuverlässigkeit oder auch Künstliche Intelligenz. Fast alle Fachbereiche führen regelmäßig Konferenzen durch, teilweise auch in Zusammenarbeit, wenn es bestimmte Überschneidungen gibt.

Fazit zur Software Engineering Konferenz 2007

Die in diesem Jahr durchgeführte Konferenz für Softwaretechnik wurde in Hamburg durchgeführt. Das Programm umfasste verschiedene Punkte, die sich allesamt um das Software Engineering drehten und die auch im Nachhinein in einer Publikation nachzulesen sind. Es gab Vorträge, Forschungsarbeiten, Erfahrungsberichte, kurze Beiträge und auch Workshops. Die Software Technik ist ein Teilgebiet der Gesellschaft für Informatik, die als übergeordneter Verein diese Konferenz durchgeführt hat. Dabei hatte man aber auch einige Partner und Sponsoren an der Seite, die bei der Umsetzung geholfen haben. Im nächsten Jahr wird es unter dem Thema „Verschmelzung von Theorie und Praxis“ nach München gehen.